Private wollen auch bei SD-Sender Skipping verbieten

Wir geben Hinweise wie Ihr Aufnahmen unverschlüsselt aufzuzeichnen und verarbeiten könnt.
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gucky
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Private wollen auch bei SD-Sender Skipping verbieten

Beitrag von gucky » 05.12.2010, 11:59

Hallo, es geht los. Hier eine Mitteilung von SatundKabel:

Die Auseinandersetzung zwischen dem Kölner Privatsender RTL und der Deutschen Telekom, die am Mittwoch die Abschaltung der drei bislang ausgestrahlten Pay-TV-Sender RTL-Crime, RTL-Living und Passion-TV nach sich zog, hat offenbar weitaus ernstere Hintergründe als bislang bekannt. Es geht wohl nicht nur ums Geld.

Wie der Branchendienst "Rapid TV News" unter Berufung auf eine mit dem Vorgang vertraute Person berichtete, geht es der Kölner Fernsehgruppe um eine Durchsetzung technischer Restrikionen bei der IPTV-Plattform "Entertain".

Konkret will RTL bei Aufzeichnungen seiner Sendungen erreichen, dass die Werbeblöcke nicht mehr übersprungen werden dürfen. Das gilt den Angaben zufolge nicht nur bei den noch nicht eingespeisten HDTV-Sendern RTL-HD, Vox-HD und RTL2-HD, sondern auch bei den klassischen SD-Pendants.

Vor drei Jahren habe die TV-Gruppe mit der Telekom einen Vertrag zur Verbreitung der Free-TV-Sender abgeschlossen, in dem auch das AdSkipping-Verbot aufgeführt sei, hieß es. RTL werfe dem Rosa Riesen nun vor, die Vorgabe nicht umgesetzt zu haben, obwohl sie lange dafür Zeit gehabt hätte. Die Kölner erwägen nun, Anfang Dezember gegen die Telekom Klage zu erheben, schreibt "Rapid TV News".

Ein Verbot zum Überspulen der Werbeblöcke gibt es bereits bei der umstrittenen "HD+"-Plattform von SES Astra, über die RTL seine HDTV-Kanäle verbreitet.



Ein "AdSkipping"-Verbot ließe sich technisch realisieren
Die Telekom hatte am Montagnachmittag in einem Support-Forum mitgeteilt, dass man sich mit RTL nicht über Fortführung des laufendes Vertrages zur Einspeisung habe einigen können und deshalb die Programme RTL-Crime, Passion und RTL-Living abschaltet. Die verschlüsselten Hauptsender sind davon zunächst nicht betroffen.

Durch die Auseinandersetzung werden RTL-HD, Vox-HD und RTL2-HD nicht zeitnah auf der "Entertain"-Plattform verfügbar sein. Grundsätzlich ist das IPTV-Angebot der Telekom mit einem leistungsstarken aber verbraucherfeindlichen DRM-System ausgestattet. So lassen sich Aufzeichnungen komplett unterbinden oder zeitlich limitieren. Auch ein "AdSkipping"-Verbot ließe sich technisch wohl realisieren - angesichts der wohl zu erwartenden Zuschauerproteste hat die Telekom davon aber bislang Abstand genommen. Letzter Ausweg für RTL wäre dann eine Einstweilige Verfügung, die im Notfall eine komplette Aufnahmesperre durchsetzt.

Update:

Kartellamt sieht keine Probleme mit Aufnahmerestriktionen
14.12.2010, 09:39 Uhr, mh/mw
Für das Bundeskartellamt stellen die Überlegungen der Mediengruppe RTL Deutschland, bei SD-Programmen Aufnahmesperren und Vorspulblockaden einführen zu wollen, keinen Anlass für eine Untersuchung dar.


"Solange es sich dabei um die autonome Entscheidung eines einzelnen Unternehmens handelt, sind kartellrechtliche Probleme auf den ersten Blick nicht zu erkennen", erklärte Behördensprecher Kay Weidner auf Anfrage von DIGITAL INSIDER. Der Privatsender RTL hatte sich vor einiger Zeit nicht mit der Telekom über die weitere Verbreitung von Programmen der RTL-Group über das IPTV-Angebot der Telekom einigen können.

Ursache dafür war laut Medienberichten auch ein Streit mit der Telekom über technische Voraussetzungen. So fordert RTL, dass bei aufgenommenen Sendungen die Werbung nicht übersprungen werden dürfe. Da die Telekom das sogenannte Ad-Skipping nicht verhindert habe, erwäge RTL sogar eine Klage gegen die Telekom (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).

Wenn es nach dem Kartellamt geht, sind diese Aufnahme-Beschränkungen bei SD-Programmen kein Problem. RTL praktiziert das Verhindern des Ad-Skippings schon seit einiger Zeit über die Satellitenplattform HD Plus. Auch hier scheint es keine kartellrechtlichen Bedenken zu geben.

Dass die Verantwortlichen von RTL eine Aufnahmebeschränkung auch für die SD-Inhalte nicht ausschließen, beweist die Aussage eines Unternehmenssprechers gegenüber DIGITAL FERNSEHEN: "Die Mediengruppe RTL Deutschland befürwortet zum Schutz unseres werbefinanzierten Geschäftsmodells in der digitalen Welt die Unterbindung von Ad Skipping bei einer zeitversetzten Nutzung". Werbung sei bekanntlich Basis des für die Zuschauer kostenlosen Angebots, Inhalte wie die Formel 1, "RTL Aktuell", "Wer wird Millionär?" oder "Das Supertalent" zeigen zu können (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
m.f.G.

gucky DVR Studio UHD. 8)
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Ralf
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Beitrag von Ralf » 07.12.2010, 18:10

Hallo gucky,

ich sehe der Sache gelassen entgegen…

Ich bin mal gespannt, wenn die in Brüssel auf die Masche der Zwangskonsumierung der Sender kommen. Die haben schon so manchen größeren Konzern mit einem einfachen Verbot einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Zudem: Die kastrieren die Funktionen dieser Art von Geräten von allen Herstellern, deren Kunden genau dafür Geld bezahlt haben.

Zu guter letzt hat der Markt bereits reagiert:
viewtopic.php?t=4138
Versucht doch mal so ein Unican zu bestellen.
Überall ausverkauft… Warum wohl??? :wink:
Mit freundlichen Grüßen

Ralf

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MOSMarauder
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Beitrag von MOSMarauder » 08.12.2010, 12:57

NUnja auch ich sehe dieser Sache sehr gelassen entgegen.

SKY sowie einige Kabelanbieter planen ebenfalls auf CI+ zu wechseln, aber dazu sag ich mal..lasse machen xD


Meine HD+ Karte läuft so direkt in meiner Dreambox ohne jegliche einschränkungen, aber wem sag ich das .. ne Ralf ? xD


Davon ab: Offiziell kann zur Zeit KEIN zugelassener PVR für CI+/HD+ aufnahmen machen. Das wurde komplett gesperrt.

Chris


Edit: Zum Unicam: es gibt noch 2 Baugleiche Module. Und sowohl die als auch das Unicam sind ganz normal zu bekommen ;)
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