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Änderung n. d. Verarbeitung möglich o. komplette Neuberechn.

Verfasst: 24.01.2008, 20:28
von SpiritStar
Hallo,

folgende Frage -

Wenn ich eine Stapelverarbeitung abarbeiten lasse, und die Schätzung z.B. ca. 4800 MB beträgt, ich aber nach dem Verarbeiten (also vor dem Brennen auf DVD) feststelle, dass die tätsächliche Größe nur 3900 MB beträgt und ich dann gerne noch eine Kurzdoku etc. zu der vorbereiteten DVD hinzufügen möchte (also einen weiteren Titel in die Stapelverarbeitung einbinden möchte) - geht dies ohne eine komplette Neuberechnung bzw. ohne wieder komplett von Vorn beginnen zu müssen?

Ich gehe mal nicht davon aus. - Da ja eigentlich nur 2 Files für die DVD erstellt werden - trotzdem wollte ich einmal nachfragen.

Außerdem wollte ich wissen (kleine Umfrage!) - mit welcher Geschwindigkeit Ihr bei welchem Rohling die zuverlässigsten Ergebnisse erreicht. Auch ob es vorkommt, dass schneller brennen besser ist, als langsames Brennen.

Viele Grüße
SpiritStar

Verfasst: 25.01.2008, 10:46
von Kimi
Ohne einen neuen Durchlauf geht es leider nicht, zumindest nicht automatisch. Du kannst es "von Hand" hinbiegen, aber man muss ganz genau wissen was man da tut. Ich denke wir lassen es lieber, der Aufwand ist grösser, als einfach alles nochmal durchlaufen zu lassen.

Für eine DVD benötigt ein moderner PC ca. 6-7 Minuten fürs Demultiplexen und die VOB-Erzeugung. Da lohnt sich mein Trick mit hin- und herkopieren und temporärem DVD-Projekt nicht.

Verfasst: 26.01.2008, 07:16
von SpiritStar
Hallo Kimi,

6-7min.? - Also bei mir dauert dies ca. 30-40min.

6850er Dual Core CPU, 2 GB Arbeitsspeicher. 320er (Raid f. 24 Stundenbetrieb) Platte m. 16MB Cache von WD.
Die Zuspielung läuft bei mir über ein Gigabit-Netzwerk von einem zweiten Rechner. Das Netzwerk wird allerdings bei diesem Vorgang kaum ausgelastet... also daran kann es nicht liegen.

Einfach gefragt - was beschleunigt den Vorgang am Meisten?
2. Festplatte intern? Wobei mir eine Externe Festplatte (USB2.0 oder besser Firewire? Oder am Besten eSATA?) lieber wäre. Oder gibt es sonstige Möglichkeiten den Vorgang zu beschleunigen?

Viele Grüße
SpiritStar

Re: Änderung n. d. Verarbeitung möglich o. komplette Neubere

Verfasst: 26.01.2008, 12:38
von astralix
SpiritStar hat geschrieben: Außerdem wollte ich wissen (kleine Umfrage!) - mit welcher Geschwindigkeit Ihr bei welchem Rohling die zuverlässigsten Ergebnisse erreicht. Auch ob es vorkommt, dass schneller brennen besser ist, als langsames Brennen.
Hi!

Obwohl ich nicht bei Haenlein-Soft arbeite trotzdem mal eine qualifizierte Antwort auf diese immer wieder auftauchende Frage in allen Video behafteten Foren.
Die Rohlinge werden durch den Brenner beschrieben. Je nach Geschwindigkeit geschieht dies mehr oder weniger sauber. Der Brenner schreibt in der Regel so schnell und präzise, wie es nötig ist um selbst die Daten wieder lesen zu können. Dafür sind einige Parameter erforderlich, die entweder fest in der Firmware des Brenners eingebaut sind, anhand von Medien IDs des Rohlings in einer Tabelle abgefragt werden können oder aber dynamisch während des Brennens immer wieder korrigiert werden.
All das macht der Brenner halt besser oder schlechter, das kommt auf den Hersteller an. Dazu kommt, dass es auch Rohlinge gibt, für die der Brenner keine Brennparameter hinterlegt hat, also muss er da ausprobieren oder mit einem mehr oder weniger guten Default-Eintrag arbeiten.
Ein ganz entscheidender Faktor ist aber auch das Abspielgerät, dass ebenso eine Firmware hat, die mehr oder weniger tolerant, mehr oder weniger präzise auf eine DVD eingehen kann. Während beim Brennen die Daten 1:1 auf die Scheibe geschrieben werden, kommt beim Abspielen noch einiges hinzu, dass Defekte, Inkompatibilitäten oder Unlesbarkeiten des Mediums entweder deutlich hervorheben oder sie unsichtbar verbergen. So können einige Sektoren der DVD durch Brennfehler oder Kratzer vernichtet werden und doch wird dies bei einigen Geräte durch gute C1/C2 Korrektur schon im Laufwerk behoben. Andere interpoliere zudem noch Bild und Ton und man sieht die Ausfälle erst auf riesigen Falchbildschirmen oder meist selbst da noch nicht einmal.
Leider gibt es auch den Fall, das ein Rohling dauerhaft mit so großen Abweichungen beschrieben wurde, dass die Korrekturmechanismen an ihre Grenzen kommen.
Wie kann man dem Problem beikommen ohne nun die eine für gut befundene Marke Rohlinge extra aus Taiwan importieren zu müssen, sondern auf die preiswerte Massenware aus dem Discounter um die Ecke zurückgreifen kann?
Den einzigen Parameter, den man als normaler User drehen kann, ist die Brenngeschwindigkeit. Diodenstrom, Eyepattern und ähnliche Parameter kann man als Normaluser weder Verändern noch vermessen.

Also sollte man das Brennen einfach auf eine erträgliche und doch kompromissbereite Geschwindigkeit reduzieren. Und man kann beim Kauf eines Brenners ein wenig auf die Qualität und die Unterstützung von verschiedenen Marken von Rohlingen achten. Wie man leicht ausrechnen kann, ist ein guter Brenner nur 5-10€ teurer als ein vermeintlich günstiger / billiger. Das sind im Zweifelsfall 10..20 verschossene Rohlinge, bzw. 10.20 geplatzte Fernsehabende mit viel Gespött der Gäste :)
Die Verdopplung der Brennzeit, wenn man mit 8x statt mit 16x brennt spart ebenfalls Nerven, wenn der Film nicht mit Klicks und Artefakten übersäht ist.

Also: Kauft einen guten Brenner und brennt die Rohlinge mit der halben maximalen Geschwindigkeit wie auf den Rohlingen angegeben. Achtet beim Kauf eines DVD-Players auf eine gute Qualität des Players, dann habt ihr mit 90% aller Rohlinge lange Spaß am gebrannten Material.
Kopiert alle wichtigen Filme, also Familienerinnerungen und ähnliches, spätestens nach 5 Jahren um auf neue Medien. Länger würde ich keinem Medium trauen. Oder nehmt CD-RW oder DVD-RAM, die die Daten länger zuverlässig aufbewahren können. Alle andren RO Medien werden durch Wärme und Feuchtigkeit zersetzt. Wenn ihr einen solchen Rohling habt, der auf Eurem alten DVD Player solche Aussetzer produziert, dann nehmt eben diese Scheibe mit beim Kauf eines neuen Gerätes und sucht Euch im Laden das aus, dass am wenigsten der Fehler wieder gibt.

Wenn ihr fürs Auto brennt, weil ihr dort CD oder sogar DVD habt, dann brennt maximal mit 4x, mehr wird von den dort verbauten Laufwerken nicht wirklich unterstützt. Rechnet damit, dass ihr CDs und DVDs, die im Auto liegen, nach 2 Jahren massive Aussetzer haben. Verwendet dort also nur Sicherheitskopien.

Übriges unterliegen nicht nur die Rohlinge, sondern auch die Brenner und Player Alterungsprozessen. Die Laserdioden brennen irgendwann aus, werden dunkler. Je schlechter der Kontrast bei Lands und Pits, also den Datenspuren auf der Scheibe, ist, desto mehr steigt die Fehlerrate an. Da Rohlinge systembedingt einen schlechteren Kontrast haben als gepresste Ware, ist es normal, dass ein Player irgendwann nur noch Kaufware abspielt und Brennware verweigert.
Wer das >1000€ Equipment hat, kann da noch ein wenig nachbessern, aber wenn ein Player nur noch 69€ kostet lohnt die Investition sicher nicht.

Live long and prosper / brennt langsam und bedacht

Astralix
Software Developer Automotive CD/DVD

Verfasst: 26.01.2008, 12:57
von Kimi
@astralix:

vielen Dank für diesen ausführlichen und fundierten Beitrag. Ich tausche meinen DVD-Brenner stets nach einem Jahr bereits aus. Sonst können damit gebrannte DVDs nur noch von ihm selbst gelesen werden...


@SpiritStar:
6-7min.? - Also bei mir dauert dies ca. 30-40min.
Ohne Brennen 30-40 Minuten!? Da ist definitiv was faul. Jeder "normale" PC sollte Demultiplexen und VOB-Erzeugung für 4GByte in 10-15 Minuten schaffen, auch mit nur einer Festplatte.

Die Verarbeitung kann mit einer zweiten internen Festplatte beschleundigt werden. Der original Film liegt z.B. auf C:, Demux dann nach D: und VIDEO_TS für die VOBs dann wieder auf C:.

Mag sein, dass das LAN nicht ausgelastet ist, dennoch addieren sich Latenzzeiten - weshalb es dann eben nicht ausgelastet ist. Kopier den Film mal auf die lokale Festplatte, dann wirds deutlich schneller werden.

Externe USB-Festplatten haben das gleiche Problem: der USB-Overhead führt zu Wartezeiten und damit einer niedrigeren netto-Transferrate. Früher hatte ich auch USB-Festplatten verwendet, da dauerte es dann ebenfalls 30 Minuten. Mit dem gleichen PC sind es nun nur noch 6-7 Minuten. Ebenfalls ein DualCore, aber nur ein 6600er. Die CPU-Leistung hat auf die Verarbeitung allerdings nur wenig Einfluss. Doch jedes Prozent, das die Festplatte schneller ist, wirkt sich unmittelbar 1:1 aus.

Eine externe eSATA Festplatte wäre von daher die beste Lösung. Super schnell (wie eine interne) und einfach in der Handhabung.

Verfasst: 26.01.2008, 13:48
von SpiritStar
@astralix

Danke - das war endlich mal eine wirklich ausführliche Antwort! :D

Wobei sich ja trotzdem die Frage stellt - was sind gute Brenner??
Hier würde man wahrscheinlich eine wilde Schlacht vom Zaun
brechen wenn man anfängt darüber zu diskutieren.
Die meisten Brenner kosten ja nicht mehr wie 40-70,00€.
Aber ob die aktuellen Testsieger (Samsung, LG, Lite-On, Asus etc.) wirklich was taugen steht auf einem ganz anderen Blatt!
Ich bevorzuge immer noch Plextor. - Wobei ich meist 2 Brenner im Rechner habe - einen Testsieger und einen Plextor...)
:arrow: Die Verdopplung der Brennzeit, wenn man mit 8x statt mit 16x brennt spart ebenfalls Nerven, wenn der Film nicht mit Klicks und Artefakten übersäht ist.
Sollte man dann bei einem älteren Brenner der nur 8 oder 12-fach kann nur 4-fach brennen? (z.B. Plextor 712SA).
Ich möchte dazu sagen, dass ich auf diesen Brennern bisher kaum etwas gebrannt habe, da die Datenmengen in meiner Firma kaum über DVD-R zu bewältigen wären. Und die Brenner Dejustieren sich ja nicht wenn Sie nicht benutzt werden => also einfach nur an sind - oder sehe ich das falsch? :?:


@Kimi - Danke - habe Deine Antwort erst gerade gesehen!

Hmm... an die Latenzzeiten habe ich nicht gedacht. Aber stimmt natürlich.
Dann werde ich mir wohl mal eine eSATA Platte zulegen. Muss mich mal umsehen was es da feines gibt!
:arrow: Ich denke ich werde mir früher oder später noch eine 2.Lizenz des DMR Studio Pro holen, damit ich zumindest die 2 neueren meiner 5 Rechner richtig nutzen kann. Wobei neu ja immer relativ ist. Der andere Rechner hat 'nur' einen P4 mit 3,2 GHz Prescott und die Platte ist auch schon gut 2 Jahre alt... :roll:
Naja mal sehen, vielleicht bringt diese Jahr ja doch noch einen 2. neuen Rechner. :)

Viele Grüße
SpiritStar

Verfasst: 26.01.2008, 15:19
von astralix
Hi!

Ja, das mit den Latenzzeiten ist ein Problem. Ich mache das in der Regel auch so, dass ich von einer Platte auf die andere den Stream Demuxe und dann von dieser Platte auf eine weitere den DVD Schnitt erzeuge. Das ist natürlich Luxus dafür drei Platten zu verwenden, aber wenn man zwei Cheethas mit 16k UPM an einem Ultra 320 SCSI laufen hat...
Das macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn man eigene Videos in einer Schnittsoftware bearbeitet und die Effekte möglichst in Echtzeit sehen will.

Experimente mit USB1.1, so wie mein GI Receiver sie nur bietet, mache ich garnicht. Platte raus und via USB2.0 Adapter direkt an den PC.

Bitte unbedingt im BIOS und in den Eigenschaften von Brenner und den beteiligten Platten nachsehen. Der DMA-Transfer muss an sein, sonst ist das ganze System mit den PIO Anfragen blockiert und es dauert Stunden oder man vernichtet den ein oder anderen Rohling.

Das waren so die ein oder anderen Performance-Tips.

Ach so,
ich habe vor meiner Antwort oben nicht erst eine halbe Tonne Brenner ausprobiert. Es gibt in allen einschlägig bekannten Zeitschriften jedes Jahr mindestens zwei Brenner-Tests. Ich bevorzuge da die c't, weil sie technisch nachvollziehbare und mit Grafiken und Daten bewiesene Tests durchführt. Ich verstehe aber auch, dass das nicht jeder Laie nachvollziehen kann. Es gibt auch immer wieder Rohling-Tests, aber bei vielen Rohlingen verbirgt sich hinter ein und der selben Marke verschiedene Hersteller. Selbst bei offenbar originalen Herstellern kann es passieren, dass etwas anderes drauf steht als drin ist. Da gabe es or wenigen Jahren mal einen Skandal. Oft glauben auch Billig-Hersteller, dass die Eigenschaften ihrer Rohlinge nah an denen eines namhaften herstellers ist und verwenden deren IDs um im Brenner die passende Parameter-Tabelle anzusteuern. Und dann ist doch alles ganz anders.

Es hilft also wirklich nur immer etwas langsamer zu brennen als angegeben. Und dann möglichst schnell ein paar der Brennwerke komplett ansehen. Dann erst die Originaldaten löschen. Ist etwas aufwändiger, aber man hat einfach länger davon.

Ich gehe gerade dazu über, alles auf der Platte zu lassen. Über eine gepatchte XBOX kann man die Filme dann direkt vom Server sehen und muss garnicht er brennen. Dank DVR-Studio ist der Film in einem werbefreien und streambaren Format und könnte jederzeit auch auf DVD gesichert werden. Aber bei den Kosten pro MB zwischen Rohling und Platte lohnt das Brennen nicht wirklich.

Gruß, Astralix

Verfasst: 26.01.2008, 17:57
von SpiritStar
Ach so,
ich habe vor meiner Antwort oben nicht erst eine halbe Tonne Brenner ausprobiert.
- Das hatte ich auch gar nicht erwartet... :shock:
Es gibt in allen einschlägig bekannten Zeitschriften jedes Jahr mindestens zwei Brenner-Tests. Ich bevorzuge da die c't, weil sie technisch nachvollziehbare und mit Grafiken und Daten bewiesene Tests durchführt.
=> ja, lese ich auch - (Chip und manchmal c't)
- Aber da Plextor auch nicht mehr Plextor ist... dachte ich vielleicht kennst Du noch einen robusten Geheimtipp! - Hatte wohl etwas nicht vorhandenes zwischen den Zeilen gelesen,... sorry, nochmals Danke für deine Mühe.

Viele Grüße
SpiritStar

Verfasst: 05.02.2008, 14:33
von Wolliholiker
Kimi hat geschrieben: @SpiritStar:
6-7min.? - Also bei mir dauert dies ca. 30-40min.
Ohne Brennen 30-40 Minuten!? Da ist definitiv was faul. Jeder "normale" PC sollte Demultiplexen und VOB-Erzeugung für 4GByte in 10-15 Minuten schaffen, auch mit nur einer Festplatte.
Also 30min kann wirklich nicht sein. Bei mir dauerte es immer zwischen 12 und 17min, von einem Raid0-Verbund (.rec) auf eine USB2-Platte (tempdaten / vob). Habe die Platte jetzt über eSATA angeschlossen, jetzt sind die Filme in 3-5 min komplett fertig :)

C2D E6600 mit 4GB (3.2 Netto) unter Vista Home Premium....

Verfasst: 05.02.2008, 18:57
von Kimi
Bei mir dauerte es immer zwischen 12 und 17min, von einem Raid0-Verbund (.rec) auf eine USB2-Platte (tempdaten / vob). Habe die Platte jetzt über eSATA angeschlossen, jetzt sind die Filme in 3-5 min komplett fertig
Genau so ist es! Da sieht man mal, wie langsam USB 2.0 Festplatten wirklich sind.

Also ich meine als Gesamtes, die Platte selbst ist natürlich genauso schnell wie immer, nur USB verursacht massiven Overhead. Ein Faktor von 3-4 und sicher noch mehr, wenn sowohl Quelle, als auch Ziel auf der USB-Festplatte liegen.