Schnittfunktion recht grob

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HDTV
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Schnittfunktion recht grob

Beitrag von HDTV » 03.09.2009, 09:40

Was mir unangenehm auffällt, ist die recht grobe Ansteuerung der Schnittstellen. Die kleinsten möglichen Sprünge bewegen sich um 0,4sec. im Video.

Warum ist hier ein frame-genauer Schnitt nicht möglich?
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Kimi
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Beitrag von Kimi » 03.09.2009, 11:57

Sowohl H264 als auch MPEG Streams sind in sog. GOP (Group of Pictures) organisiert. Davon ist immer nur das 1. Bild ein vollständiges, die nachfolgenden bilden nur Differenzen ab (auch untereinander). Somit kann man immer nur am 1. Bild einer GOP schneiden, da andernfalls vorherigen oder nachfolgenden Bildern das Ausgangsmaterial fehlt.

Lösen könnte man dies nur, indem man an der Schnittstelle neu Rendered, aber dann müsste man dies in den Transport-Stream neu einpassen ohne, dass das zukünftige Abspielgerät ins stolpern kommt.

Neben lizenzrechtlichen Problemen ist der Aufwand dafür einfach zu gross und bisher hab ich noch immer einen guten Schnitt zu Stande gebracht. Meist stören eh dann noch irgendwelche Pling-Pling Einblendungen etc. so dass man immer merkt: "hier war ein Schnitt".
HDTV
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Beitrag von HDTV » 03.09.2009, 17:26

@Kimi

Danke für die Info. Soweit auch verstanden. Rein interessehalber: wie kann ich mir das in diesem Zusammenhang mit den I-, P- oder B-Frames vorstellen, mit denen man z.B. in Cuttermaran navigieren kann?

Rendert Cuttermaran u.U. beim Schneiden neu?
Midge
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Beitrag von Midge » 04.09.2009, 09:52

Kimi hat geschrieben:Sowohl H264 als auch MPEG Streams sind in sog. GOP (Group of Pictures) organisiert. Davon ist immer nur das 1. Bild ein vollständiges, die nachfolgenden bilden nur Differenzen ab (auch untereinander). Somit kann man immer nur am 1. Bild einer GOP schneiden, da andernfalls vorherigen oder nachfolgenden Bildern das Ausgangsmaterial fehlt.

Lösen könnte man dies nur, indem man an der Schnittstelle neu Rendered, aber dann müsste man dies in den Transport-Stream neu einpassen ohne, dass das zukünftige Abspielgerät ins stolpern kommt.

Neben lizenzrechtlichen Problemen ist der Aufwand dafür einfach zu gross und bisher hab ich noch immer einen guten Schnitt zu Stande gebracht. Meist stören eh dann noch irgendwelche Pling-Pling Einblendungen etc. so dass man immer merkt: "hier war ein Schnitt".
Das ist so nicht richtig. Ich nehme mal die SD-Aufnahme zur Hand. Ich gehe jetzt mal auf Cuttermaran ein, weil es einfacher zu erklären ist.
Wenn ein geeigneter Encoder beim Cuttermaran zum Einsatz kommt, kann an den B-, P-, I-Frames geschnitten werden. Dort wo der Encoder zum Einsatz kommt und neu gerendert wird, merkt man es später beim Film schauen (Pling-Pling wie du es nennst). Schneidet man aber bei einem Szenenwechsel (so mache ich das), merkt man garnicht wo der Schnitt erfolgte. Das mache ich schon seit Jahren und funktioniert mit allen SD-Aufnahmen so. Es wäre auch bei HD-Aufnahmen so möglich. Man braucht eben nur einen Encoder der das kann. Sicher spielen, wie du sagst, lizenzrechtliche Gründe und auch Kostengründe eine Rolle, machbar wäre es aber auf jedenfall.

mfg
Midge
erzraffael
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Beitrag von erzraffael » 11.09.2009, 13:50

Hallo
Mich stört es auch etwas, dass man nicht framegenau schneiden kann, habt ihr einen Plan dies zu ändern, od bleibt ihr auf GOP Schnitt?
Danke und Gruss
erzraffael
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Kimi
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Beitrag von Kimi » 11.09.2009, 14:14

Für frame-genauen Schnitt benötigt man einen Encoder. Die kosten zum einen Geld und zum anderen für jede verkaufte Lizenz auch Patent-Lizenzen.
Encoder aus dem GPL-Lager sind für uns keine Alternative, da diese nicht in kommerziellen Produkten verwendet werden können. Ausser wir veröffentlichen den Quellcode, aber dann können wir die Software auch gleich verschenken...
Zudem fallen die Patent-Lizenzen bei kommerziellen Produkten nach wie vor an.

Von daher: ein Encoder würde den Preis der Software bei den aktuellen Stückzahlen fast verdoppeln, womit das für uns auf längere Zeit nicht in Frage kommt.
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Beitrag von Netsmurf » 11.09.2009, 16:15

Hallo Zusammen!

@Kimi

Aber mit einer GPL-Lösung wäre es doch möglich, eine Schnittstelle zur Verfügung zu stellen und zu dokumentieren, was und wie durch den Anwender installiert und konfiguriert werden muss, damit es dann geht.

Alternativ wäre eine kommerzielle Lösung doch als kostenpflichtige Option denkbar. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es einige Benutzer gibt, die dafür Geld auszugeben bereit wären. Ich zum Beispiel :-)
Ciao & Grüße

Netsmurf

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Kimi
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Beitrag von Kimi » 11.09.2009, 16:53

Aber mit einer GPL-Lösung wäre es doch möglich, eine Schnittstelle zur Verfügung zu stellen und zu dokumentieren, was und wie durch den Anwender installiert und konfiguriert werden muss, damit es dann geht.
Die Rechtslage ist da einfach zu unsicher, uns wurde schlussendlich abgeraten. Unsere Software würde bei einem wichtigen Feature auf GPL-Software basieren.
Alternativ wäre eine kommerzielle Lösung doch als kostenpflichtige Option denkbar. Ich könnte mir schon vorstellen, dass es einige Benutzer gibt, die dafür Geld auszugeben bereit wären. Ich zum Beispiel
Die Patent-Lizenzen sind ein anderes Thema. Jedenfalls rechnet es sich einfach nicht, auch gemessen am Entwicklungsaufwand.

Bisher hab ich noch jeden Film so schneiden können, dass kein Übergang spürbar war. Die Pling-Pling Einblendungen der Sender mal ausgenommen...
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Beitrag von Netsmurf » 11.09.2009, 23:30

...Bisher hab ich noch jeden Film so schneiden können, dass kein Übergang spürbar war. Die Pling-Pling Einblendungen der Sender mal ausgenommen...
Na ja, da kommen wir zu eine anderen Thema ;) Wenn ich morgen Zeit und gute Nerven habe, beschreibe ich mal meinen Kummer mit DVR-Studio HD/Pro. Bevor solche Probleme nicht gelöst sind, macht es in der Tat keinen Sinn, über weiterführende Funktionalitäten zu sinnieren...
Ciao & Grüße

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Beitrag von lansamur » 25.11.2009, 20:55

Das wirklich sehr schade.

Für mich ist framegenaues Schneiden ein absolutes Pflicht-Feature.
Ansich gefällt mir das DVR-Studio HD sehr gut. Sehr sehr schade.

Wäre es nicht denkbar, dieses Feature als kostenpflichtiges Plugin anzubieten?
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Ralf
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Beitrag von Ralf » 26.11.2009, 13:19

Hallo lansamur,
Für mich ist framegenaues Schneiden ein absolutes Pflicht-Feature.
Ansich gefällt mir das DVR-Studio HD sehr gut. Sehr sehr schade.
Also ich bin auch ein Perfektionist und will keine unnötigen Einschränkungen bei der Bildqualität eingehen.

Wenn ich aber die Lizenzkosten und den Entwicklungsaufwand sehe, so weiß ich jetzt schon, dass wenn das eine kostenpflichtige Option geben sollte, nur eine Handvoll Kunden das auch kaufen würde.
Das würden dann sicherlich noch weniger werden, wenn ich den tatsächlichen Kostenaufwand auf diese paar Lizenzen umlegen müsste.

Mal ehrlich. Siehst Du wirklich, wenn in einem Spielfilm von 100 Minuten 3 Schnitte sind?

Wenn Du weist wo die sind oder die Stelle markant ist, findest Du die vielleicht.
Ansonsten möchte ich wetten, sind die nicht zu finden.
Die Schnittweite ist bei den besseren Sendern nur 0,3-0,5 Sekunden.

Ansonsten könntest Du damit bestimmt bei "Wetten dass..." auftreten. Aber das auch nur bei Filmen, die Du in und auswendig kennst.
Mit freundlichen Grüßen

Ralf

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prmusic
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Beitrag von prmusic » 26.11.2009, 16:56

Hallo zusammen,

tja - das ist wie mit dem Fliegendreck an der Wand. Weißt Du einmal wo er ist, springt er Dir förmlich ins Auge...
:wink:

Naja - ich habe das Problem mit dem schneiden nur selten, da ich 95% von S** aufnehme und da gibt es nur 2 Schnitte. Am Anfang und am Ende. :lol:

Bei den wenigen Serien, die ich mitschneide von den privaten Sendern vernachlässige is das aber, weil die mit ihren Logo Spielchen am Bildrand bei den Übergängen von Sendung zu Werbung und zurück sowieso ihre Spielchen treiben. Daher versuche ich immer beim Szenenwechsel zu schneiden und das ist für meine Zwecke absolut ausreichend.
Ich kann Ralf verstehen, als kommerzielles Unternehmen muss er Kosten/Nutzen und auch potenziellen Umsatz abwägen. Wahrscheinlich würden wir alle die Ohren anlegen, wenn er uns vorrechnen würde was das Programm dann kosten müßte...
Auch wenn ich jetzt sagen würde, das ich diese Funktion brauchen würde, wäre sie mir nicht das doppelte oder dreifache vom jetzigen Preis wert.
Ich will hier keine Diskussion lostreten, wollte nur ausdrücken, das ich akzeptiere das das aus jetziger Sicht für Ralf Firma nicht wirtschaftlich ist.
Schließlich wollen wir ja nicht, das er sich an einer Entwicklung überhebt und am Ende die Unkosten nicht rein bekommt und pleite geht.
Wir wollen das noch viele schöne Produkte von ihm kommen.

So genug geschleimt....
Gruss
prmusic

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